Der durch Wellen und Wind tanzte (oder: mein Rennbericht vom Triathlon DM Challenge Kraichgau)

Challenge Kraichgau – einer der besten Triathlon-Wettkämpfe über die Halbdistanz in Deutschland: 1,9 km Schwimmen durch den klaren und warmen Hardtsee, 90 km durch die Hügel des Kraichgaus radeln und sich dann 21 km lang von den Zuschauermassen ins Ziel tragen lassen 🙂

Besser geht es nicht. Was will man mehr? Die Vorfreude auf den 3. Wettkampf des Jahres war entsprechend gross.

Auch wenn das Training die letzten Monaten deutlich zu kurz kam (ähnlich wie das Spenden sammeln…), so fühlte ich mich doch bereit (wirklich??? siehe Laufpart): Lockerer Beine, keinerlei Erkrankung in den letzten Wochen, dazu eine Traumwetter mit Sonne und 20 – 25 Grad.

IMG_0230Der Renntag begann entsprechend idyllisch um 6 Uhr auf der Autobahn von Frankfurt an den Hardtsee. Mit der richtigen Musik im Ohr konnte der morgendliche Check-In in der Wechselzone 1 beginnen. Rad fertig machen, Wechselbeutel noch einmal checken, Freunde begrüßen, Verpflegung verstauen und dann schließlich in den Neoprenanzug pressen. Ufff.

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So unmittelbar vor dem Startschuss – komprimiert wie eine Berliner Blutwurst im Neoprenanzug wartend – steigt dann plötzlich die Anspannung.

Bei den Startgruppen vor mir kann ich noch die Keilereien im Wasser mit räumlichen Abstand beobachten. „Gleich werde ich mir da mittendrin selbst einen Weg bahnen müssen,“ schießt es mir durch den Kopf. 9:45 Uhr +++ die Startkanone donnert und schon holt mich die Realität ein. Die ersten 100-200m sind brutal. Kaum Platz, von hinten wird gepusht, vorne sind die wild zuckenden Beine der Vorderleute. Wenn nötigt versucht der Konkurrent auch schon über einen hinwegzukraulen. Und dann passiert es. Ich atme wie gewohnt auf meiner Schokoladenseiten links und ++++wusch+++ Aus heiterem Himmel bekomme ich den Kraularmschlag meines Nachbars in die Fr…. Zum Glück hält die Brille. Ich versuche schnell aus der Nahkampfzone rauszukommen und schwimme die restlichen Meter in einem etwas ruhigen Umfeld. Klappt deutlich besser 🙂

1,9 km SWIM in 00h 36m 32s

Der 1. Wechsel verlief ohne Schwierigkeiten. Raus aus der Wurstpelle, rauf aufs Rad. Die 1.000 Hügel des Kraichgaus angreifen. Und es rollt gut los. Die ersten 40km laufen nach Plan. Dann machte sich etwas bemerkbar, dass ich morgens im Radio nur nebenbei gehört hatte: der Wind. Hoppla! Das Ganze wird nach hinten dann doch etwas schwieriger. Ich versuche noch einen 30er Schritt zu halten, was bei den Bedingungen aber doch härter wird. Eigentlich wollte ich so beim Laufen doch noch einmal richtig Vollgas geben? Wie viele Körner hat das gekostet?

90 km BIKE in 03h 02m 14s

Der 2. Wechsel ging dann ebenfalls leicht von der Hand. Ich fühle mich halbwegs frisch. Dazu keine Magenprobleme vor dem Laufen (sonst mein Problem nach 3h radeln + Energieriegelkleister). Also: Vollgas!!! Ich schieße raus aus dem Zielbereich, raus auf die Laufstrecke mit den vielen Zuschauern. Es geht leicht bergab. Umso besser. Ein paar Kurven, rein in den schattigen Kurpark. +++PENG+++ Krämpfe in beiden Oberschenkeln. Einfach so. Ohne Ankündigung oder Erklärung. Nach … 1km! Und jetzt??? Ich musste 20km lang ein Tempo wählen, dass gerade noch unter der Krampfschwelle lag. Eine ganz neue (Grenz-) Erfahrung. Für verdammt lange 20 km… Aber ich habe sie geschafft. Natürlich nicht in der geplanten Bestzeit, aber das war dann auch egal. Hauptsache ankommen. Hauptsache den Zieleinlauf genießen können. Denn der ist im Kraichgau ein Garant für Gänsehaut. Emotion pur die man sich nicht Kaufen kann.

21,1 km RUN in 01h 46m 33s

Gesamtzeit inkl. Wechsel: 5h 30m 27s

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Was habe ich an dem Tag gelernt? Aufgeben geht gar nicht. Ohne (Trainings-) Zeit keine Bestzeiten. Hauptsache mitmachen – und nicht nur zuschauen. Am Ende wird man belohnt. Und ohne (Arbeits-) Zeit kommen auch die Spenden nicht rein. Und darum geht es ja schließlich: Unserem Spendenkonto soll geholfen werden!

KEEP RUNNING +++ KEEP HELPING

 

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